Geschichte

1969 bis heute: Geschichte über den Basilisk

Im Jahre 1968 gastierte auf dem Münsterplatz in Basel der Kindercircus „Robinson“ aus Zürich. Zu seinen beeindruckten Besuchern gehörte auch der Basler René F. Daeschle. In ihm wuchs die Idee heran, in Basel ein ähnliches Projekt auf die Beine zu stellen.

Die Idee reifte zum festen Projekt. Daeschle konnte Charles Vultier und Hansruedi Meyle für seine Pläne begeistern, und der Basler Jugend Circus begann Formen anzunehmen.

Erster Präsident war Rene Daeschle, das Amt des Kassiers oblag Charles Vultier, und als Leiter der Kolonie während der geplanten ersten Tournee war Hansruedi Meyle vorgesehen. Mit Urs Bolliger fanden die Initianten einen pädagogischen Berater, und als Beisitzer amtete Hans Haldimann. Diese kleine Gruppe von fünf Enthusiasten setzte die wechselvolle Geschichte des Jugend Circus Basilisk in Gang. Als Cheftrainer engagierte sich Theo Meder.

Das Gründungsdatum des „Jugend Circus Basilisk“ ist der 1. April 1969.

Vater von vielen jungen Basilisken, Cheftrainer

Meder, Theo (27.06.1974) Verfertiger: Hans Bertolf (1907-1976)

Theo Meder liess einen Aufruf in der Zeitung erscheinen: «Gesucht werden Kinder und Jugendliche, die gerne bei einem Zirkus mitmachen wollen.» Es kamen etwa siebzig Junge — von ihnen blieben dreissig, doch keiner wurde weggeschickt. Die zukünftigen Artisten waren zwischen 7 und 17 Jahren, und es war ein ungeschriebenes Gesetz, dass die Jungen sich auch in der Schule zu bewähren hatten. Theo Meder versichert, das Verhältnis der Lehrer zum Zirkus sei meistens besonders gut gewesen, ja, es kam vor, dass diese Lehrer zuerst den Basiliskenvater anriefen, wenn ein Kind in der Schule in seinen Leistungen nachliess. Interessanterweise ist keines der Jugendlichen ein Zirkusprofi geworden, sondern alle haben nach ihren Zirkusjahren auch in den gewählten Berufen durchgehalten.

Anmut, Kraft und Disziplin

Denn das brauchte es auch bei den vielen Proben, die immer am Mittwoch- und Samstagnachmittag stattfanden: Mut, Kraft und Durchhaltevermögen – dabei sollten die Kinder vor allem die Freude an ihrem speziellen Hobby behalten. Bis es so weit war, dass sie abends unter dem Chapiteau, dem Zirkuszelt, auftreten konnten, brauchte es proben und nochmals proben die Theo Meder stets selbst leitete. Die jungen Artisten mussten sich in allen Sparten der Leichtathletik und des Balletts ausbilden, später wurden einige am Trapez oder Rhönrad weitergeschult, andere auf dem Seil oder als Clowns. Mit den Eltern zusammen, die im Frohndienst schreinerten und werkten, nähten und überall einsprangen, bildetet die jungen Artisten ein grosses Team, das ohne viel Geld guten Zirkus machen wollte. Das Anfangskapital stammte von den Zünften, auf staatliche Unterstützung aber verzichtete das Unternehmen von Anfang an, denn „Zirkus ist Zirkus“, lächelt noch heute der Initiant.“

Zitat aus: Zeitlupe_für Menschen mit Lebenserfahrung_Band 58, 1980

Tournée-Start auf dem Petersplatz

Im Frühling 1970 wagten sich die Verantwortlichen an die Vorbereitung der ersten Vorstellungen mit einer richtigen Tournee.

Diese erste Tournee begann in Basel auf dem Petersplatz und führte anschliessend nach Thun, Bönigen und Spiez. Zur Galapremiere hatte sich sogar Basler Prominenz eingefunden, unter anderem Regierungsrat Arnold Schneider, Vorsteher das Erziehungsdepartementes des Kantons Basel-Stadt.

Im Jahre 1971 gastierte der „Jugend Circus Basilisk“ nach den Vorführungen auf dem Basler Petersplatz in St. Gallen und Wil. In den nächsten Jahren bildeten Winterthur, Uster, Nyon, Genf, Luzern, Emmen, Bern und Schaffhausen weitere Stationen.

Der Jugend Circus stiess und stösst heute noch überall wo er auftritt, auf grosse und herzliche Sympathie.

Im Jahr 2019 feiert der Kinder und Jugend Circus Basilisk sein 50-jähriges Bestehen mit einer speziellen Tournee und vielen weiteren Aktivitäten  in und um den Circus.